Genau vor 4470 Jahren starb der Pharao Mykerinos. Wie muss er sich all die Jahre elend gefühlt haben, wenn er seine mickrige Pyramide mit der seines Vaters Chephren oder gar der seines Großvaters Cheops verglich! Haben sie doch beide mehr als das zehnfache Volumen der Mykerinos-Pyramide. Vielleicht verfügte er aber auch über ein ausreichendes Arsenal an Ausreden. Die Priester versorgten ihre Herren stets bereitwillig mit den passenden »Götterbeschlüssen«.
Kennen wir das auch, dass Eltern, Schulkameraden oder Arbeitskollegen tüchtiger sind als wir selbst? Das kann ganz schön nerven! Wie wäre es aber, wenn wir, statt auf die vermeintlichen »Streber« und »Workaholics« zu schimpfen und nach Entschuldigungen zu suchen, Gott für das danken wollten, was er uns gegeben hat, und ihn bitten, die besseren Leistungen der anderen neidlos anerkennen zu können? Dann wäre der Stress an dieser Stelle plötzlich weg.
Nebenbei: Oftmals ist es bei uns auch weniger Unvermögen, als vielmehr unsere Gemütlichkeit, wenn uns andere überholen. Das hat schon der König Salomo gesagt: »Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer … um auszuruhen – und deine Armut kommt herangeschritten und deine Not wie ein gewappneter Mann« (Sprüche 24,33-34).
Würden wir statt dessen eifrig danach trachten, unsere Kräfte zu Gottes Ehre einzusetzen, bekämen wir am Ende sogar mit zwei Talenten das gleiche Lob zu hören, das andere mit fünf Talenten erhalten. Sein Herr sprach zu ihm: »Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn« (Matthäus 25,23).
Hermann Grabe