Es gibt immer noch genug Menschen, die viel von hohen Preisen erwarten. Ein Geschäftsmann erzählte mir neulich, dass sein Kollege, mit dem er seit vielen Jahren weltweit unterwegs ist, nur teure Sachen einkauft. Er will nichts Billiges, keinen Schund mit nach Hause bringen.
So denken heute viele. Der große »Run« im SSV und WSV stockt. Es hat sich wohl inzwischen herumgesprochen, dass dann extra Ware mit fertig produzierten Preisschildern angekarrt wird. Die Preise werden vorher hochgesetzt, damit dann die Ware mit dem »runtergesetzten« Preis auch für den nötigen Absatz sorgt. Doch »Himmlische Preise« machen stutzig. Meine Mutter sagte zu bestimmten Gelegenheiten: »Umsonst ist der Tod, und der kostet das Leben.«
Bestimmt ist eine gewisse Skepsis heute mehr denn je angebracht – auch auf religiösem Gebiet. Gaukler und Ganoven legen immer noch genug Gutgläubige aufs Kreuz, so dass sich Misstrauen gegenüber Gott breit macht. Doch sollten wir nicht unbedingt von Menschen, auch Frommen, auf Gott schließen. Er legt uns nicht rein. Er dreht uns auch keinen Schrott an. Hätte Gott mehr Erfolg, wenn er vorher einen Preis festsetzte? Etwa gute Werke, Fasten, Brav-sein? Trauen wir Gottes »Ware« so wenig, weil er sie umsonst anbietet?
Als Gott seinen Sohn, Jesus Christus, in die Welt sandte, hat er ein für allemal deutlich gemacht: »Ich will für alle ›Mittellosen‹ sorgen. Deshalb gebe ich dir ewiges Leben umsonst.« Keiner wird Gott einmal anklagen können, weil ihm das »Geld« für die Eintrittskarte zum Himmel fehlt. Gott begnadigt und vergibt immer noch umsonst. Helmut Blatt