Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8,12
Seit ein paar Jahren wohnen wir in einem kleinen Dorf auf dem Land. Nicht lange nach dem Umzug passierte es: Auf einmal fiel der Strom von jetzt auf gleich aus. Es war November, irgendwann nach 21.00 Uhr und somit stockdunkel. Da wir uns in dem Haus noch nicht so gut auskannten, wussten wir zunächst gar nicht, wo die nächste Tür war, auch nicht, wo sich der Stromkasten befand. Ebenso konnten wir erst einmal keine Taschenlampe oder Kerze finden. Was sich genauso unserer Kenntnis entzog, war die Frage, ob nur unser Haus von dem Stromausfall betroffen war, unser gesamtes Dorf oder vielleicht sogar die ganze Region. Und das heißt in unserer Gegend: geschlossene Wolkendecke, die Sonne wochenlang verschwunden, wenig Helligkeit am Tag, frühe Dunkelheit am Abend. Hinzu kommt, dass wir im Dorf nur eine Laterne haben, die aber von unserem Haus aus nicht einmal zu sehen ist. Die meisten anderen Häuser stehen weiter entfernt. Zu unserer Erleichterung kam innerhalb der nächsten zwei Stunden ein Einsatzwagen des Stromanbieters, und wir hatten bald wieder Strom - und damit auch Licht.
In der Bibel verwendet Jesus an vielen Stellen auch das Bild von Licht und Finsternis, um deutlich zu machen, dass wir ohne ihn blind und orientierungslos in Bezug auf Gott sind. Ähnlich wie wir beim Stromausfall »blind« durch unser Haus tappten und nach dem Stromkasten oder einer Taschenlampe tasteten, blieb Gott lange Zeit für die meisten Menschen im Dunkeln, sodass sie vergeblich nach Sinn und Glück suchten. Aber als Gott selbst in Jesus in die Welt kam, war der jahrhundertelange geistliche »Stromausfall« endlich vorbei. Gott selbst knipste für uns alle das Licht an und zeigte uns durch Jesus, wer er ist, was er für uns will und wie wir zu ihm finden können.
Martin Reitz