Spätestens seit dem 26. Dezember 2004 wissen wir, dass »Tsunami« kein japanischer Mädchenname ist. Dieses so wohlklingende Wort hat sich als Synonym für Tod, Verwüstung und Schrecken in unser Bewusstsein gegraben. Unermesslich ist das Leid, das dieses Seebeben über die Menschen am Indischen Ozean brachte. Aber nicht alle hätten umkommen müssen, wenn, wie man sagt, ein Frühwarnsystem existiert hätte. Geophysiker und Seismologen hatten andernorts die Gefahr durchaus erkannt, aber ihre Warnung wurde nicht gehört, weil das Kommunikationssystem im Katastrophengebiet lückenhaft war bzw. lasch gehandhabt wurde.
Ob alle der Umgekommenen auf eine Warnung reagiert hätten, ist eine andere Sache. Wer lässt sich schon gerne seinen teuer bezahlten Urlaub vermiesen? Wer denkt bei strahlender Sonne, Meeresrauschen und Sinnenfreuden an ein jähes Ende? Einige waren damit beschäftigt, angeschwemmte Muscheln zu sammeln, nachdem das Wasser der ersten Tsunamiwelle zurückgewichen war, um den todbringenden Anlauf zu nehmen. Es wurde ein Ende mit Schrecken.
Aber noch viel furchtbarer ist es, unvorbereitet und unversöhnt in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! (Hebräer 10,31). Davor möchte uns Gott bewahren; deshalb unterhält er ein umfassendes »Frühwarnsystem«. Unser Lebensweg ist gesäumt mit Warnzeichen. Eines davon ist Gottes geoffenbartes Wort, die Bibel. Gott mahnt uns außerdem durch unser Gewissen, seine Boten, Lebenskrisen, Katastrophen und anderes. Ob wir uns warnen lassen? Man kann sich wie die Muschelsammler ablenken lassen von den Dingen, die am Wege liegen, und den Verlockungen dieser Welt und dabei in die schlimmste aller Katastrophen schlittern! Johann Fay