So etwas Ärgerliches! Schon beim Einzug hat die neue Wohnung hässliche Gebrauchsspuren erhalten. Sperrige Schränke sind am weißen Strukturputz angeeckt. Auch die Holztreppe hat Macken bekommen. Um den Schaden zu verstecken, hängen wir ein Bild darüber auf. Kurzfristig scheint das Problem gelöst zu sein. Doch bei näherem Hinsehen passt das Bild dort gar nicht hin. Es noch einmal umzuhängen, ist jedoch auch schwierig: Zu der Macke gesellen sich jetzt noch zwei »Nägelmale« hinzu. Im Gegensatz zu diesem Versteckspiel zeigen wir die Macke in der Holztreppe dem Hersteller. Er kann sie beseitigen, denn er hat einen Kitt, der den Riss wieder schließt.
So wie bei unserem Einzug geht es uns oft im Leben. Wir möchten nach außen makellos erscheinen und versuchen, unsere Fehltritte zu verstecken. Anderen gegenüber möchten wir ein schönes Bild zeigen. Doch das ist nur Fassade. Man merkt schnell, ob unser Verhalten echt ist oder nicht. So »verschlimmbessern« wir die Situation, wenn wir nicht aufrichtig sind. Erfolg verspricht uns Gott dann, wenn wir zu unserer Schuld stehen. Ihm, unserem Schöpfer, können wir sie ehrlich bekennen. Zwar sind unsere Sünden für den heiligen und gerechten Gott nicht nur hässliche Gebrauchsspuren, sondern sie disqualifizieren uns für die Gemeinschaft mit Gott. Doch er hat schon längst etwas unternommen, um den entstandenen Riss in der Verbindung zwischen ihm und uns zu schließen: Sein Sohn Jesus Christus hat zwischen Himmel und Erde gehangen und am Kreuz die Strafe für unsere Schuld und Sünde getragen. Wer ihm seine Schuld bekennt und ihm nachfolgt, wird Erbarmen und ewiges Leben finden.
Andreas Droese