Auf den ersten Augenblick macht unser Bibelvers einen äußerst guten Eindruck. 50.000 Silberdrachmen – jede ein Tagelohn, da fängt man gleich an zu rechnen, was das heute wohl wert wäre und kommt auf eine hohe Millionensumme. Die haben wirklich gezeigt, dass sie nun zu den Gläubigen gehörten. Andererseits ist ja auch klar, wo das Evangelium die Menschen wirklich erreicht und sie sich zu Gott bekehren, da haben okkulte Bücher und Bündnisse mit dem Teufel keinen Platz mehr. Das Beste ist schon, den ganzen Kram gründlich zu entsorgen.
Leider steht in unserem Vers das Wort »zahlreiche«. Es wäre besser gewesen, wenn dort stattdessen »alle« zu lesen wäre. Einige hatten also ihre Bücher behalten. Sie wollten Gott gefallen, sich aber auch ein Hintertürchen zur Dämonenwelt offen halten. Aber das geht nicht. Vielleicht taten ihnen aber auch nur die teuren Bücher Leid. Doch auch das kann leicht zur Gefahr werden. Hierin liegt sicher einer der Gründe für den späteren Untergang der Gemeinde in Ephesus. Auch führt so etwas zu einem jämmerlichen Christenleben für jeden Einzelnen, der sich nicht eindeutig entscheiden mag. Gott ist heilig und lässt sich nicht darauf ein, mit okkulten Dingen zusammen in einem Herzen zu wohnen. Das haben viele schon erfahren und sind todunglücklich gewesen, bis sie schließlich »ausgemistet« haben. Erst von da an konnten sie sich ihres Glaubens freuen.
Am besten ist natürlich, man versucht gar nicht erst, auch nicht »zum Spaß«, Verbindung mit der Geisterwelt aufzunehmen, wie es leider heute in vielen Schülerkreisen üblich ist. Es heißt doch schon in einem weltlichen Sprichwort: »Wer dem Teufel den kleinen Finger gibt, von dem nimmt er schnell die ganze Hand.«
Hermann Grabe