Jedesmal, wenn ich in den Bergen bin, wird mir die Sternenwelt so faszinierend groß, weil man sie bei klarem Himmel so erstaunlich gut sehen kann. Andererseits wird mir auch die Kleinheit des Menschen bewusst, wenn ich auf einem Berg stehe. Wenn die Menschen im Tal wie Ameisen herumlaufen, denke ich oft: Wie klein sind wir eigentlich in den Augen Gottes, der ja noch viel höher wohnt.
Die Größe Gottes zu beschreiben ist für uns Menschen unmöglich. Wir müssen uns das in Bildern aus dem täglichen Leben klarmachen. Wie schnell haben wir eine störende Fliege gefangen oder einen Käfer totgetreten, der im Weg war. Wieviele Millionen Insekten enden an den Windschutzscheiben unserer Autos. - Und es rührt uns kaum, weil wir aus unserer Überlegenheit und unserer vermeintlichen Größe diese kleine Welt geringschätzen.
Zum Glück ist Gott anders. Trotz seiner Überlegenheit, trotz seiner Größe ist ihm das Kleinste wichtig genug, um sich darum zu kümmern. Er hat jedes Lebewesen sorgfältig konstruiert und alles zum Leben Notwendige mitgegeben. Und das betrifft auch uns Menschen. Gott hat nichts gegen uns, im Gegenteil. Wir hatten immer etwas gegen ihn. Seine ganze Größe erweist uns Gott darin, dass er sich nicht beleidigt von so undankbaren Geschöpfen abwendet, sondern seinen Sohn sterben lässt, damit er uns unsere Gottlosigkeit vergeben kann. Wahre Größe ist, dass Gott »nicht den Tod des Menschen will, sondern dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt« Hes 18,23. Eberhard Hof