Die Zahl psychisch Erkrankter ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Viele Menschen kommen mit Beruf und Alltag nicht mehr zurecht. Der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft nimmt rapide zu. Ein Arbeitnehmer »macht« krank und ist nicht krank. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels bin ich seit fast 40 Jahren als Polizist tätig. Seit einigen Jahren spüre ich zunehmend, wie ich immer weniger Belastungen ertragen kann. Dies gilt für den Beruf und überträgt sich auch auf das Privatleben. Schon bei geringen Anforderungen bekomme ich Kopfschmerzen, und manchmal frage ich mich, was überhaupt los ist mit mir. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Wie war das doch früher alles anders! Vor manchen Sorgen und Problemen würde ich am liebsten weglaufen, aber es geht eben nicht.
Ich glaube, dass manche Leser sich mit diesen oder ähnlichen Zuständen gut identifizieren können. Viele von uns sind durch die Lebensumstände aufgezehrt. Es bräuchte mal wieder eine »Frischzellenkur«. Trotz all dieser Schwierigkeiten weiß ich aber, dass ich einen Herrn bei mir habe, der mich stets begleitet. Ich weiß, dass er mich dort getragen hat, wo ich zum Gehen allein nicht mehr imstande war. Der Glaube an Jesus Christus gibt mir Zuversicht. Der Glaube befreit allerdings nicht von allen Problemen, und auch der frommste Christ wird von Sorgen nicht verschont bleiben. Aber ich weiß, dass ich mit Gottes Hilfe am Ziel ankommen werde. Diese Gewissheit und die tägliche Begegnung mit Jesus Christus in seinem Wort und im Gebet lassen mich optimistisch in die Zukunft blicken. Jesus ist nicht nur eine »Krücke«, um besser im Leben klarzukommen, er ist notwendiger Beistand, Hilfe, Zuhörer und Freund.
Axel Schneider