Bei Werner Gitt, dem bekannten Buchautor und Informationstechnologen, las ich Folgendes: Die Oberseiten der Flügel eines südamerikanischen Schmetterlings zeigen ein metallisches Hellblau. Doch als man nach den Farbpigmenten dafür suchte, fand man keine. Daraufhin nahm man die winzigen Schuppen, mit denen die Flügel auch dieses Schmetterlings bedeckt sind, unter das Mikroskop. Erst bei der Betrachtung dieser Schuppen unter dem Elektronenmikroskop fand man bei 16000-facher Vergrößerung eine hochpräzise Konstruktion vieler Rippen, die einen ganz genauen Abstand von 0,00022 Millimetern haben. Diese Rippen sorgen dafür, dass alles einfallende Licht, bis auf das helle Blau, das man auf der Oberseite dieses Schmetterlings bewundern kann, »verschluckt« wird. Keine feinmechanische Werkstatt dieser Welt könnte auch nur eine einzige Schuppe nachbauen, noch dazu in dieser dafür benötigten Präzision.
Man könnte fragen, warum sich der Schöpfer so viel Mühe gegeben hat. Er hätte doch den Schmetterling einfach metallisch blau anzumalen brauchen, und auch das hätten wir ihm nicht nachmachen können. In der Bibel heißt es mehrfach: »Wer Ohren hat zu hören, der höre!« Genauso gut können wir auch sagen: »Wer Augen zum Sehen hat, der sehe!«
Gott will uns Menschen helfen, in ihm den allwissenden Schöpfer und Erhalter aller Dinge zu erkennen, damit wir über das Staunen vor seiner Genialität zu dem Bewusstsein unserer Winzigkeit und Hilfsbedürftigkeit kommen. Der Stolz ist wie eine finstere Binde vor den Augen der meisten Menschen. Er verbietet ihnen, die wahren Größenverhältnisse zwischen Gott und uns anzuerkennen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Trotzdem hat Gott bis heute nicht aufgehört, uns zu sich zu ziehen.
Hermann Grabe