Der Begriff »unendlich« wird in der Umgangssprache häufig ver
wendet, um etwas zu bezeichnen, das räumlich oder zeitlich sehr weit weg ist. So sagen wir z. B. unendlich lang und meinen damit etwas, das schon sehr lange her ist. Unsere Umgangssprache ist nicht gerade präzise, aber in der Mathematik muss alles sehr genau definiert sein, um rechnen zu können. Georg Cantor (1845-1918) war der erste Mathematiker, dem es gelang, das Unendliche wirklich in den Griff zu bekommen. Er stellte eine Welt auf den Kopf, indem er Unendlichkeiten wie andere mathematische Größen behandelte.
Die Bibel lehrt uns, dass Gott allmächtig und allwissend ist. Auch hier befinden wir uns im Unendlichen, wo wir alle unsere Gesetzmäßigkeiten des Denkens, Vergleichens, Beurteilens und Bewertens, die wir vom Endlichen her kennen, nicht mehr anwenden können. Folgendes sagt uns die Bibel über Gott: Gott ist der Ewige: »Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit« (Psalm 90,2). Gott ist unendlich mächtig: »Es ist kein Ding vor dir unmöglich« (Jeremia 32,17). Gott ist auf keinem Raum einzugrenzen: »Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?« (1. Könige 8,27). Gottes Gedanken sind unerforschlich (unendlich): »Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr« (Jesaja 55,8).
Wie aber ist es mit Jesus, dem Sohn Gottes? »Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung« (Kolosser 1,15). Werner Gitt