Von Zeit zu Zeit wird die Frage in uns wach: Wer bin ich eigentlich? Dichter und Denker haben die Ergebnisse ihrer Überlegungen zu Papier gebracht. So fragt der Philosoph Friedrich Nietzsche: »Sind wir Ungeziefer in der Erdrinde (wert- und bedeutungslos)?« – »Sind wir Zigeuner am Rande des Universums?«, fragt ein anderer Schriftsteller; also heimatlos, umherziehend, hin und her gestoßen und ungeliebt. »Ist der Mensch nicht mehr als die Summe seiner Funktionen?«, fragt Prof. Albert Einstein. Was ist der Mensch?
Ohne Gott ins Spiel zu bringen, kommen wir schon deshalb nicht weiter, weil alle Ansichten der Menschen eben nur ihre Ansichten sind, die nie auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden können. Diese Frage übersteigt weit unseren menschlichen Horizont.
So sagt denn ein Denker der Bibel, der König David im 139. Psalm, dass er ein Werk Gottes ist. Er hat seine Überlegungen so festgehalten: Gott, »du selbst hast mein Inneres gebildet, mich zusammengefügt im Leib meiner Mutter. Ich preise dich, dass ich auf erstaunliche Weise wunderbar geworden bin. Wunderbar sind deine Werke, das erkenne ich sehr wohl. Als ich im Verborgenen Gestalt annahm, kunstvoll gewirkt ..., war ich nicht unsichtbar für dich. Du hast mich schon gesehen, als ich noch ein Embryo war. Und in dein Buch waren sie alle geschrieben, die Tage, die schon gebildet waren, noch ehe der erste begann. Wie kostbar, Gott, sind mir deine Gedanken. Wie unermesslich ist ihre Fülle!« (Psalm 139,13ff.)
Unser Wert hängt nicht davon ab, was wir leisten. Wir sind ein Wunsch, ein Plan Gottes, den er sich erfüllt hat, als er uns schuf. Das macht unseren Wert aus.
Detlef Kranzmann