Warum geht es auf manchen Inseln vor der schwedischen Hauptstadt Stockholm so äußerst friedlich zu? Da streitet niemand mit seinem Nächsten, da wird nicht gestohlen, da betrügt niemand den Nachbarn mit dessen Frau, und keine Mutter weint über ihr bockiges Kind.
Das kommt einfach daher, weil viele Inseln so klein sind, dass niemand darauf wohnt. Überall, wo wir Menschen auftauchen, geschieht das, was ich eben aufgezählt habe. Nicht alles auf einmal, auch nicht alles in gleichem Maß; aber nie können wir sicher sein, dass alles friedlich, liebevoll und freundschaftlich abgeht. In der Einsicht, dass wir grundsätzlich unverbesserlich sind, haben sich die Menschen Gesetze auferlegt. Die sollen unsere Begehrlichkeit in Grenzen halten.
Und als Gott dem Volk Israel die Zehn Gebote gab, gingen die so ungefähr in die gleiche Richtung. Daran sehen wir zwei Dinge:
1. Gott hält uns Menschen ebenfalls für unverbesserlich, und
2. es ist wahr, was in unserem Tagesvers steht.
Wir wissen alle ungefähr, was wir tun sollten. Und nach diesem Wissen wird Gott einmal alle beurteilen, auch solche, die das Evangelium nicht gehört haben. Darum gibt es für niemand eine Entschuldigung, wie die Bibel sagt.
Zum Glück hat Gott die Menschen lieb und will sie nicht verlorengehen lassen. Darum schickte er seinen Sohn, der unser aller Schulden auf sich nahm. Wenn wir Menschen doch nicht so schrecklich stolz wären! Dann brauchte niemand umzukommen. Das müsste eigentlich überall als die weitaus beste Botschaft der Welt gelten. Stattdessen machen die meisten Leute einen Bogen um das Evangelium, als sei es giftig. Nun, wir brauchen es ihnen ja nicht nachzumachen!
Hermann Grabe