Und das soll alles gewesen sein?, fragt sich mancher rückblickend auf der Schlussetappe seines Lebens. Was hatte man nicht alles erhofft, erträumt, ersehnt ... Aber was hätte dem Leben denn die große Erfüllung gebracht? Reichtum und Wohlleben vielleicht? Ach, es gibt genügend Beispiele, dass Überfluss nicht wirklich glücklich macht. Leben ist mehr als pralle Bankkonten oder etwa große Macht, Autorität und Einfluss. Aber Machtmenschen haben nicht nur Freunde und werden nicht selten einsam. Und wie wäre es mit einem überragenden Intellekt, einer überlegenen Bildung? Klingt ja gut, aber ohne ein entsprechendes Maß an Weisheit wäre es nur halb so viel wert.
Hm, außergewöhnliche Schönheit vielleicht, ein Äußeres, das Menschen gewinnt, Wege ebnet, Türen öffnet? Hat was für sich, aber ist es nicht ohne gewisse innere Werte nur bröckelnde Fassade? Leben muss mehr sein. Tja, bliebe noch unerschütterliche Gesundheit und strotzende Vitalität. Doch was nach Volksmeinung die Hauptsache ist, erleichtert zwar das Leben, kann aber letztlich den Tod nicht verhindern. Und wenn man alles Wünschenswerte auf einmal hätte? König Salomo hatte es, aber er nannte es »eitel« und ein »Haschen nach Wind«.
Ha, unsterblich müsste man sein! Im Ernst? Möchten wir wirklich bei all dem, was auf dieser Erde abläuft, fortwährend und ohne Ende leiden und leben und leben und leiden? Ohne Hoffnung auf Erlösung? Ewig leben werden wir ohnehin alle. Aber wenn es ohne Lebensverbindung mit dem Erlöser die Hölle sein wird, hätte man besser nie gelebt! Wer sich dagegen mit dem, der »das Leben« ist, verbunden weiß, darf sich eines Lebens in höchster Vollendung freuen - jetzt und in Ewigkeit! Johann Fay