In unserem Tagesvers sehen wir, wie kunterbunt zusammengewürfelt die ersten Christengemeinden aussahen. Den wohl größten Teil machten die Sklaven aus. Das war ein Grund, weshalb die stolzen Römer die Christen überall im Land verachteten. Die Grenzen verliefen aber nicht nur zwischen den sozialen Schichten, also etwa zwischen Freien und Sklaven, sondern auch zwischen der religiösen Herkunft der Leute. Juden durften nichts mit Heiden zu tun haben, und Römer verachteten die Barbaren, schon allein deshalb, weil sie keine Römer waren und eine Sprache hatten, die Griechen und Römern eher wie das Knurren eines Hundes vorkam. »Bar-bar« – dieses Wort hatten sie für diese Leute erfunden, um zu zeigen, wie sich deren Sprache in ihren Ohren anhörte.
Aber nun saßen sie alle einträchtig beieinander und hörten auf die Gute Nachricht von dem Herrn Jesus Christus, der gekommen war, all diese Unterschiede klein und unbedeutend zu machen. Natürlich gibt es bis heute Unterschiede in der christlichen Gemeinde: Da sind Reiche und Arme, Kluge und weniger Kluge, Nette und Abweisende usw. Aber das alles dürfen Christen gering achten, weil sie alle eins gemeinsam haben: Sie haben den allmächtigen Gott zum Vater und sind alle gleichermaßen seine lieben Kinder. Und sie kommen einmal alle in den gleichen Himmel. Nun kommt es allerdings darauf an, dass man nicht nach den alten, eigentlich überwundenen Mustern einteilt, sondern es Wirklichkeit werden lässt, dass alle eins in Christus sind. Das muss in dieser Welt voller Egoisten natürlich dauernd neu geübt werden. Aber Gott will seinen Leuten dabei helfen.
Jeder, der in eine christliche Gemeinde kommt, sollte diese Haltung erleben können.
Hermann Grabe