»Bei uns hat der Kamin gebrannt!«, sagte meine Frau, als sie mich im Büro anrief. Was war passiert? Sie hatte im Kachelofen Feuer gemacht und, damit es anbrennt, die untere Ofentür geöffnet. Dann läutete das Telefon. Das Gespräch dauerte nicht lange, da klingelte es an der Haustür. Meine Frau öffnete, und ein aufgeregter Schornsteinfeger hastete an ihr vorbei die Treppe hoch in Richtung Dachboden. Dabei rief er: »Ihr Schornstein brennt! - Sofort alle Ofentüren zu!« Das Ofenrohr war bereits glühend rot. Mit Mühe und Not konnte der Schornsteinfeger den Kaminbrand eindämmen.
Sogar am nächsten Tag war der Kamin noch immer sehr heiß und wollte nicht abkühlen. Deshalb riefen wir den Schornsteinfeger noch einmal an, der dann noch eine Menge glühender Rußteile zutage beförderte. Wie groß die Gefahr wirklich war und was für ein Wunder wir erlebt hatten, wurde uns erst später bewusst, als wir über das Erlebte nachdachten.
Noch bevor meine Frau auch nur eine Ahnung hatte, in welcher Gefahr sie schwebte, stand die Rettung in Gestalt des Schornsteinfegers bereits vor der Tür! Wo kam der überhaupt her? Wer hatte ihn gerufen? Die Antwort gab er uns später selbst. Er war gerade in unserem Dorf unterwegs, als er die dicke, schwarze Qualmwolke über unserem Haus entdeckte und sofort zur Hilfe eilte. Dass dieser Mann zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle war, wo er den Qualm sehen konnte, und dann auch noch unverzüglich die richtige Entscheidung traf, das war kein Zufall. Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können!
Hier hatte unser Gott seine Hand im Spiel. Mir fiel dazu der obige Bibelvers ein, dessen Bedeutung wir im wörtlichen Sinn miterleben durften.
Günter Seibert