Jahrelang bekamen die Kinder von uns Eltern einen Adventskalender. Dieses Mal überraschte uns eine der großen Töchter damit, dass sie auch uns Eltern einen Adventskalender gebastelt hatte. Für jeden Tag des Dezember bis zum 24. eine kleine, süße Überraschung! Diesen Brauch hatten wir für unsere Kinder eingeführt, um die Vorfreude auf Weihnachten zu erhöhen. Jeden Tag ein Säckchen weniger, jeden Tag ein Tag näher an Heilig Abend und an die Geschenke, jeden Tag ein bisschen Vorfreude auf das, was bald kommt, auf Weihnachten.
Schon vor dem Kommen von Jesus Christus als Kind auf diese Erde warteten Menschen auf dies Ereignis. Sie richteten ihr ganzes Leben darauf aus. Einer von ihnen war Simeon, der gerecht und gottesfürchtig lebte und deshalb unter dem moralischen Zerfall, dem Unrecht und der Heuchelei seiner Zeit litt. Er wusste aber, früher oder später würde der Retter kommen, um die Erlösung von aller Ungerechtigkeit zu bringen. Diesen Retter zu sehen und dann beruhigt in die Ewigkeit zu gehen, war das Ziel und die Erwartung, die Simeon hatte.
Welche Erwartungen prägt Ihr Denken? Bei kleinen Kindern reichen die Erwartungen bis zu den Geschenken an Weihnachten, oder, wenn sie älter werden, bis zum Führerschein. Und bei den Erwachsenen ist es vielleicht die große Liebe oder der nächste Schritt auf der Karriereleiter. Das sind verständliche Erwartungen, aber sind sie nicht recht kurzfristig gedacht, nicht sehr viel weiter als bei den Kindern, die nur den Geschenken an Weihnachten entgegenfiebern? Jesus Christus kam in diese Welt, um unser Sündenelend für alle Ewigkeit zu heilen und dass wir einmal bei ihm im Himmel sein können.
Gerhard Kimmich