Seit Mitte der Achtzigerjahre gibt es die Nigeria-Briefe. Jetzt wurden sie modernisiert: Sie werden per Mail verschickt. Man erhält ein Mail mit der Bitte um Hilfe beim Transfer von Millionenbeträgen aus dem Ausland. Es geht dabei um riesige Erbschaften oder Familienschätze. Wegen widriger Umstände benötigt der Absender Hilfe, für die der Empfänger bis zu 30 Prozent der Summe erhalten soll. Alles klingt glaubhaft, und ist man wegen des zu erwartenden Vermögens bereit zur Hilfe, bekommt man jede Menge amtlich aussehende Schreiben ins Haus. Schließlich allerdings auch die Aufforderung zur Begleichung von Unkosten. Gerne bezahlt man 5000 Euro, winkt doch ein großer Gewinn. Selbst Geldübergaben werden inszeniert, nur müssen die geschwärzten Dollarnoten aufwändig gereinigt werden. Das Geld ist jetzt greifbar nahe, also bezahlt man diese Summe. Leider kommen bei der Reinigung nur wertlose Papierschnipsel zum Vorschein. Aber die seriösen Herren, die sie brachten, sind verschwunden und mit ihnen die bezahlten »Unkosten«.
Auf so was fällt doch niemand rein? Doch, es passiert, sonst würde die Polizei kein Präventionsschreiben ins Internet stellen! Wenn der schnelle Gewinn lockt, scheint der Verstand wie fortgeblasen. Wer der hohen Rendite nachjagt, übersieht nur zu leicht die Gefahren. Spätestens seit letztem Jahr wissen wir aus eigener Anschauung, wie daraus Verderben und Untergang kommen und sich Wohlstand in Nichts auflösen kann.
Noch ist Zeit umzudenken. Statt nach vergänglichem Reichtum zu suchen, sollten wir ewiges Leben erwerben. Es ist ohne Unkostenbeiträge zu haben, nur durch den Glauben an Jesus Christus.
Gerhard Kimmich