Der dritte Tag unserer Ski-Freizeit hatte die Mittagszeit überschritten. Wir waren mit einer Gruppe auf einer »schwarzen Piste«. Der gefährlichste Teil war überstanden. Jetzt lag nur noch das letzte Drittel der Abfahrt vor uns. Nun hieß es, die Skier laufen zu lassen. Aber es war einfach nicht mein Tag. Die schlechten Sichtverhältnisse machten mir zu schaffen. Da geschah es: eine nicht wahrgenommene Bodenwelle brachte mich aus dem Gleichgewicht, ich stürzte und landete unsanft auf Kopf und Schulter. Ich spürte sofort einen stechenden Schmerz. Aus beiden Nasenlöchern blutete ich. – Die restlichen Tage der Freizeit durfte ich mit einem gebrochenen Schulterblatt nur noch als Zuschauer verleben. Als ich abends der Gruppe von meiner »alpinen Bodenprobe« erzählte, sagte eine Teilnehmerin dazu: »Seit dem Moment des Bruchs fängt schon die Heilung an.«
Dieser Satz ließ mich nicht los. Er erinnerte mich den schlimmsten Bruch in der Menschheitsgeschichte, der letztlich Ursache für alles Leid, jede Krankheit und kriegerische Auseinandersetzung ist: Der Bruch zwischen uns Menschen und Gott. Dieser schmerzliche Beziehungsbruch ging von uns Menschen aus. Doch im gleichen Moment, als der Mensch Gott die kalte Schulter zeigte, machte Gott deutlich, dass er den Menschen trotz aller furchtbaren Konsequenzen der Sünde nicht aufgeben würde. Gott gab die Zusage, dass einer kommen wird, der den Bruch heilen und das wieder zusammenfügt, was zusammen gehört: Wir Menschen und Gott!
Vor 2000 Jahren erfüllte sich die Verheißung aus 1. Mose 3,15 in der Sendung des Gottessohnes Jesus Christus. Helmut Blatt