Kommt alle zu mir, die ihr geplagt und mit Lasten beschwert seid! Bei mir erholt ihr euch. Unterstellt euch mir und lernt von mir! Dann kommt Ruhe in euer Leben.
Matthäus 11,28-29
Warum sehe ich in Addis Abeba morgens früh viel mehr fröhliche Gesichter und sogar oft Gelächter bei den in einer langen Schlange stehenden Menschen, die auf einen Bus warten, als in Deutschland? Obwohl gerade für sie die Segnungen einer Konsumgesellschaft, wie wir sie erleben, nicht selbstverständlich sind und sie oft einen echten Überlebenskampf führen müssen?
Warum sieht man hier in Europa morgens oft ernste und griesgrämige Gesichter in Bahn, Bus oder Tram auf dem Weg zur Arbeit, statt frohe und dankbare, weil man überhaupt eine Arbeitsstelle hat und so gesund ist, dass man ihr nachgehen kann? Trotz unseres hohen Wohlstands haben wir oft morgens früh schon vor Augen, was uns noch fehlt oder worüber wir uns den ganzen Tag lang sorgen können. Uns fehlt vor allem der Blick für all die schönen täglichen Kleinigkeiten (»Segnungen«), deren wir uns hier in Europa erfreuen dürfen, und die nicht selbstverständlich sind: ein Dach über dem Kopf, ein warmes Bett, elektrisches Licht und sauberes Wasser aus dem Hahn sowie volle Regale bei sämtlichen Discountern.
Allerdings gibt es trotz allen Wohlstands auch hier große Sorgen und Not – vor allem Schuld. Wer kann helfen? Jesus! »Kommt alle zu mir, die ihr geplagt und mit Lasten beschwert seid! Bei mir erholt ihr euch.« Ihm geht es besonders um die Last der Sünde, die wir Menschen tragen und von der wir gebeugt und am Ende ins Verderben gezogen werden, wenn wir sie nicht loswerden. Und das bietet Jesus uns an! Darüber hinaus dürfen wir ihm dann auch unsere anderen Sorgen bringen und Dankbarkeit lernen. Schon am frühen Morgen können wir dann zuversichtlich statt griesgrämig in den Morgen starten und unseren Alltag tatkräftig in Angriff nehmen.
Martin Grunder