Als Charles Darwin mit seinem Forschungsschiff, der »Beagle«, bei den Galapagos-Inseln ankam, machte er viele interessante Beobachtungen. Er sah u.a. Finken mit unterschiedlichen Schnabellängen, Gefiederfarben und Ernährungsweisen. Für Darwin, der einen theologischen Grad besaß und bisher an die völlige Unveränderbarkeit der Arten glaubte, war diese Beobachtung ein wesentlicher Faktor für sein Umschwenken zur Überzeugung, die Arten seien beliebig wandelbar. Beeinflusst durch Bücher von Malthus und Lyell, die u.a. zu Überlebenskämpfen von Populationen bei Menschen bzw. über immer gleichmäßig ablaufende geologische Vorgänge schrieben, wurde Darwin dahin geführt, an eine umfassende Evolution zu glauben. Schon bald erschien sein Buch »Über die Entstehung der Arten«. Es schlug ein wie eine Bombe.
Wie kam das? Entsprechend dem damaligen geistigen Klima in Europa war man bemüht, alle Dinge durch natürliche Vorgänge zu erklären, ein ungeheures Fortschrittsdenken in Wirtschaft und Gesellschaft herrschte vor, und zudem hatten einige Philosophen über Entwicklungsabläufe geschrieben. Jetzt kam ihnen Darwin mit naturwissenschaftlichen Argumenten zur Hilfe und die gedanklichen Entwürfe über die Höherentwicklung wurden zur Tatsache erhoben. Endlich hatte man eine Denkmöglichkeit, hinter der man sich vor den Ansprüchen des Gottes der Bibel verstecken konnte wie Adam unter den Bäumen des Paradieses, obwohl bis heute kein einziger Beweis für diese Theorien vorliegt. Und Gott fragt immer noch: Mensch, wo bist du? Wir sollten hervorkommen und ihm die Ehre geben, die ihm zukommt. Carsten Müller