Karl May, der bekannteste deutsche Verfasser von Abenteuer-Erzählungen, starb am 30. März 1912 im Alter von 70 Jahren. Als das 5. von 14 Kindern wuchs er in einer armen Weberfamilie auf. Bis zum 5. Lebensjahr war er blind. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Lehrer. Wegen einiger Eigentumsdelikte, die er aus Not und Erbitterung beging, wurde er einige Male in Haft genommen. Später arbeitete er als Redakteur, dann als freier Schriftsteller. Ab Beginn der 90er-Jahre des 19. Jahrhunderts erschienen von ihm Bücher mit abenteuerlichen Reiseerzählungen, die ihn bald zu einem der meistgelesenen deutschen Schriftsteller machten. Noch in den 60er-Jahren hatten Karl-May-Filme im Kino großen Erfolg. Sie gaben den Zuschauern, vor allem der Jugend, Vorbilder für das uneigennützige Einstehen für Gerechtigkeit und für Nächstenliebe. So ließ z. B. Winnetou für seinen Freund Old Shatterhand sein Leben.
Heute dagegen sind diese Werte out. Rasante Action-Szenen und Spezialeffekte sowie Helden, die oft selber Dreck am Stecken haben, sind angesagt. Das ist aber nur eines von vielen Zeichen des Verfalls in unserer Gesellschaft. Nicht das, was gut ist, sondern das was »cool« ist, zählt. Diese Entwicklung kann nur zum völligen Werteverlust der heutigen Jugendgeneration führen, der sofort brutal in Erscheinung treten wird, wenn der augenblickliche Wohlstand aus irgendwelchen Gründen zusammenbricht. Christen haben deshalb umso mehr Verantwortung, ihren Kindern gegen den Strom der Zeit die christlichen Werte auch weiterhin zu vermitteln, indem sie ihnen ein Heim bieten, in dem Gott das Sagen hat. Carsten Müller