Ja, ob man will oder nicht, das Unkrautjäten gehört dazu, besonders im Frühjahr; es muss aber das ganze Jahr bis zum Herbst betrieben werden. Für mich ist das eine nicht so angenehme Aufgabe. Dann stehe ich in dem zu reinigenden Stück Garten und hacke und zupfe. Schließlich aber freue ich mich, dass alles so schön aussieht und die Pflanzen, für die dieser Garten gedacht war, jetzt genug Platz haben, sich entfalten zu können. Doch kaum sind 14 Tage ins Land gezogen, da meldet sich das Unkraut, als ob ich ihm nie zu Leibe gerückt wäre, besonders wenn noch ein fruchtbarer Regen gefallen ist. Darüber kann man sich ärgern, oder es bleiben lassen, beides hilft nicht weiter. Jetzt heißt es, wieder neu jäten, wenn der Garten eine möglichst große Ernte bringen und auch schön anzuschauen sein soll.
Genauso ist das auch im Leben. Es kann sein, Sie haben den Schritt gewagt, ein Leben mit Gott zu führen. Ich wünschte, jeder Leser, jede Leserin hätte das. Dann ist das Schuldproblem gelöst. Aber ich stelle nach einiger Zeit fest, dass sich da doch wieder etwas breit machen will, was nicht zu diesem neuen Leben gehört - wie Unkraut eben. Jetzt heißt es auch jäten, d.h. all diese aufkeimenden Dinge wie Zorn, Begehrlichkeit, Unaufrichtigkeit Gott zu bringen, damit sie aus meinem Leben verschwinden. Nein, mein Christsein wird dadurch nicht in Frage gestellt, aber soll doch im täglichen Leben von Gott und Menschen gesehen werden. Und da ist es gut, immer wachsam zu bleiben. Vielleicht waren Sie auch schon mal über sich selbst verzweifelt. Aber wenn Gott uns immer mehr von unseren Fehlern befreit, werden wir für Gott und Menschen brauchbar. Und in der Ewigkeit wird Gott das belohnen. Eberhard Hof