Unter kreativen Leuten, die gerne auch mal etwas selbst herstellen, ist das sogenannte Upcycling in den letzten Jahren in aller Munde. Dabei werden im Gegensatz zum Recycling Müll und wertlose Stoffe nicht nur wiederverwertet, um sie erneut in neuer Form brauchbar zu machen, sondern durch das Umfunktionieren oder Umbauen werden die Stoffe sogar aufgewertet. Dafür gibt es die kuriosesten Ideen. Von Selbstgenähtem aus alter Kleidung bis hin zu Lampenschirmen aus alten Sieben oder Untersetzern aus Zeitungspapier reicht die Ideenvielfalt. Sehr bekannt ist auch das Bauen von neuen Möbeln aus alten Euro-Paletten. Dabei steht die Kreativität und die Freude am eigenen Schaffen und Gestalten im Vordergrund. Außerdem stellt das Upcycling einen Gegentrend zu unserer Wegwerfkultur dar, in der es oft keinen Sinn mehr macht, Dinge zu reparieren, weil eine Neuanschaffung preislich günstiger ist. Besonders faszinierend finde ich, dass aus Wertlosem etwas wirklich Wertvolles entsteht.
Das erinnert mich an Gottes Handeln am Anfang der Bibel. Da steht: »Die Erde war wüst und leer« (1. Mose 1,2). Es war nichts Schönes, nichts Brauchbares vorhanden. Doch dann spricht Gott; er wird kreativ und es entsteht eine wunderbare Welt. Eine Welt mit faszinierenden Details, die uns heute noch begeistert sein und viele Fragen aufwerfen lässt. Gott hat aus dem Nichts etwas Großartiges erschaffen. Er stellte selbst am Ende seines Werkes fest: »Es war sehr gut.« Er hat in der Schöpfung seinen Ideenreichtum, seine Kreativität und seinen Schöpfer-Geist bewiesen. Und sein Werk ist ihm außerordentlich gut gelungen! Niemals hätte ein Mensch so etwas schaffen können. Michaja Franz