Der achtjährige Lukas fragt seinen Vater beim Zubettgehen: »Papa, werdet ihr euch jemals scheiden lassen, du und Mama?« Er ist sichtlich bewegt; sein Schulfreund hat gerade die Scheidung seiner Eltern miterlebt. - Wie würden wir unserem Kind antworten? Sagen wir ihm: »Frage deine Mama!« Oder: »Du stellst aber komische Fragen!« Oder vielleicht: »Da kann man nie ganz sicher sein.« - Dieser Vater fasst seinen Sohn bei der Hand und sagt: »Lukas, Papa und Mama werden sich niemals scheiden lassen.« Erleichtert atmet der Junge auf; wenige Minuten später ist er eingeschlafen.
Immer mehr Ehen enden vor dem Scheidungsrichter. Selbst nach über 20 Jahren Ehe gibt es anscheinend keine »Haltbarkeitsgarantie«. Im Jahr 2004 wurden laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mehr als 47.000 Ehen nach 20 Jahren und mehr geschieden. - Erscheint die Antwort dieses Vaters angesichts dieser Zahlen nicht etwas blauäugig?
Christen haben allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen - auch im Blick auf ihre Ehe. Dabei setzen sie ihr Vertrauen nicht auf sich selbst. Gott lässt sie in der Bibel einen ernüchternden Blick in ihr eigenes Herz werfen: »Aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen« (Matthäus 15,19) - ausreichend Sprengstoff, um jede Ehe zu zerstören! Daher sind wie im Tagesspruch ihre »Augen [...] stets auf den Herrn gerichtet«. Sie erwarten von ihm, dass er ihre Ehe nicht nur zusammenhält, sondern von Jahr zu Jahr schöner werden lässt. Er zeigt ihnen in seinem Wort, wie sie miteinander umgehen sollen, und er hilft ihnen, es zu tun. Gott ist die »Haltbarkeitsgarantie« für ihre Ehe. Peter Güthler