Seit einiger Zeit ist das Thema »Bullet Journal« in vieler Munde. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Planungssystem, das der in Amerika lebende Österreicher Ryder Carroll erfunden hat und das sich durch große Flexibilität auszeichnet. Es verbindet den klassischen Terminplaner mit der Möglichkeit, Listen und Notizen aller Art in einem einzigen Buch zu vereinen. Für mich ist das eine tolle Sache. Denn seitdem ich ein »Bullet Journal« führe, sind meine Tage strukturierter, und ich habe weniger Stress. Nebenbei macht es mir auch noch großen Spaß, mein leeres Notizbuch individuell zu gestalten. Und das, obwohl ich es eigentlich liebe, spontan zu sein und auch einfach mal etwas zu machen, worauf ich gerade Lust habe. Aber ich habe gemerkt, dass mein Leben als Hausfrau und Mutter von drei Kindern zumindest ein wenig geplant sein muss, wenn nicht alles im Chaos versinken soll.
Wie ist das bei Ihnen? Leben Sie in den Tag hinein, oder gehören Sie zu den Menschen, bei denen alles durchgeplant ist? Ich merke bei meinen Planungen, trotz des tollen Notizbuchs und meiner Freude daran, dass sie letztendlich immer lückenhaft bleiben. Wenn beispielsweise ein Kind krank wird, kann ich meinen tollen Plan komplett vergessen. Manchmal kommt der Anruf einer besorgten Freundin, die spontan Hilfe braucht, und schon kommt mein Plan durcheinander. Deshalb will ich mich bei meinen Planungen nicht auf mein eigenes Geschick verlassen. Ich weiß, dass Gott immer den Gesamtüberblick über mein Leben hat. Auf der Titelseite meines Notizbuchs steht deshalb der Vers: »Meine Zeit steht in deinen Händen« (Psalm 31,16). Wenn also mein Plan nicht funktioniert, ärgere ich mich nicht, sondern weiß, dass Gott einfach einen besseren Plan für diesen Tag hat.
Anne Paschke