November 1996: Henry Maske verlor den Boxkampf im Halbschwergewicht gegen Virgil Hill. Für den Olympiasieger von 1988 bedeutete es die einzige Niederlage in 31 Kämpfen als Profi. Er beendete daraufhin seine Karriere. Über 10 Jahre wünschte er von der Schmach dieser Niederlage befreit zu werden, so dass er entgegen allen Warnungen der Experten am 31. März 2007 erneut gegen Hill antrat. Die ausverkaufte Münchner Olympiahalle bebte, als Henry Maske nach der 10. Runde mit dem Gong die Hände hoch riss - er hatte gesiegt. Die einzige Niederlage war ausgemerzt.
Ist diese Niederlage wirklich ausradiert? Henry Maske ist zwar rehabilitiert, aber dieser Fleck in seiner Biographie lässt sich nie tilgen. Er hatte nun einmal verloren, egal wie oft er noch gewinnt.
Aber wie ist das mit anderen »Flecken in der Biographie«? Wie gerne würde mancher ein verletzendes Wort zurückholen oder eine folgenschwere Handlung ungeschehen machen. Solche Flecke lassen sich nicht wegwischen, selbst wenn viele positive Handlungen folgen. Ein schlechter Gedanke wird nicht durch positive Gedanken ausgemerzt, und einmal fremdgehen nicht durch viele Liebesbeweise an den Partner ungeschehen gemacht. Eine Sünde kann niemals durch irgendwelche Taten und seien es Spenden oder Kirchbesuche aufgewogen werden.
Sünde lässt sich eben nur tilgen von jemandem, dessen Bezahlung von Gott, dem höchsten Richter, anerkannt wird. Jesus Christus gab sein Leben für die Sünden der Welt und darum wird jeder völlig gerechtfertigt, der ihn um Vergebung seiner Schuld bittet. Dann ist man wie von Neuem geboren. Und jeder hat diese Chance zu einem Neuanfang. Marcus Nicko