»Ich habe meine Frau umgebracht!« Diese Antwort bekam ich auf meine Frage an einen Gefängnisinsassen, warum er verurteilt worden war. Ganz ehrlich: Ich musste erst einmal schlucken. Einem Mörder steht man schließlich nicht alle Tage gegenüber!
Doch ist ein solcher Mensch wirklich »schlimmer« oder »böser«, als ich es bin? Natürlich, jemanden umgebracht habe ich noch nicht, aber wie oft habe ich gegen ein anderes Gebot Gottes verstoßen? Vielleicht denken Sie jetzt ganz aufgebracht: »Aber das kann man doch nicht vergleichen! Ein Mord ist doch etwas grundsätzlich anderes als die kleinen Dinge, die Sie und ich mal falsch machen!«
Sicher, wir Menschen machen bei Vergehen Unterschiede, sonst würde unser Rechtssystem auch nicht funktionieren. Gott aber kann nicht dulden, dass wir Menschen sündigen, uns falsch verhalten und nicht seiner Forderung nach Gerechtigkeit entsprechen. Jeder Verstoß gegen eines seiner Gebote, egal ob groß oder klein, entfernt uns von ihm. »Da ist kein Gerechter, auch nicht einer.« Dieses Urteil unseres Tagesverses ist zutreffend. Denn wer ehrlich zu sich selber ist, muss zugeben, dass er ein Leben völlig ohne Fehler und Schuld nicht vorweisen kann.
Die gute Nachricht ist, dass wir das auch gar nicht müssen. Denn Jesus Christus, Gottes Sohn selbst, hat auf der Erde gelebt, ohne eine einzige Sünde zu begehen. Und trotzdem ist er von Gott am Kreuz gerichtet worden - weil er sich als Schuldloser bereit erklärt hat, für unsere Schuld zu bezahlen. Für unsere »großen« genauso wie für unsere »kleinen« Sünden. Das Einzige, was uns zu tun bleibt, ist, Gott unsere Fehler einzugestehen und zu akzeptieren, was Jesus für uns getan hat. Simona Lückhof