»Ist ein Pärchen verliebt, so redet er und sie hört zu. Sind sie schließlich verlobt, so redet sie und er hört zu. Sind sie dann jedoch verheiratet, so reden beide und die Nachbarn hören zu.«
»Am Anfang sagt er zu ihr immer ›Mäuschen‹ … nach der Hochzeit werden die Tiere dann langsam größer …«
»Der Beginn einer Partnerschaft ist wie das Auslaufen eines Kreuzfahrtschiffs … im Laufe der Zeit wird dann daraus ein Kriegsschiff.«
Solche und ähnliche »Eheweisheiten« bringen leider etwas zum Ausdruck, was bei genauerem Hinsehen in vielen Fällen traurige Wahrheit genannt werden muss.
Welche Ursachen liegen diesem Trend zugrunde? Sind es übertriebene Erwartungen an den Ehepartner, die somit nur zu einer immer größer werdenden Enttäuschung im Laufe der Zeit führen können? Ist es der Alltag, das tägliche Einerlei, das die ursprünglich vorhandene Zuneigung erkalten lässt?
Über diese vielfältigen möglichen Auslöser hinaus stellt sich natürlich die wichtige Frage: Wie können wir verhindern, dass unsere Ehen in solch einen Abwärtssog hineingezogen werden?
Ich denke, dass der obige Vers einen wichtigen Hinweis dazu gibt: »Eine dreifach Schnur wird nicht so leicht zerissen«, d.h. die beiden Ehepartner brauchen einen Dritten im Bunde, der ihnen hilft, die in jeder Ehe von Zeit zu Zeit aufkommenden »Zerreißproben« erfolgreich zu bewältigen.
Und wenn wir uns der Vergebung unserer Schuld von Gottes Seite aus bewusst sind, so fällt es uns auch wesentlich leichter, einander die Schuld zu vergeben. Und wenn Gott das Ziel und der Sinn unseres Lebens ist, dann überfordern wir unseren Ehepartner auch nicht mehr mit utopischen Erwartungen. Stefan Nietzke