Falls Sie Kinder haben, kennen Sie das auch: Mehrmals im Jahr ist jedes Kind krank – hohes Fieber, Mandel- oder Mittelohrentzündung, Masern, Windpocken, Mumps oder noch Schlimmeres, Platzwunden, Knochenbrüche – was kann solchen Kleinen nicht alles zustoßen! Und oft kann man sich fragen, wer mehr dabei leidet, das kranke Kind oder die Eltern, die die Qual mit ansehen müssen.
Auch in unserem Tagesspruch geht es um eine Mutter, die wegen ihrer Tochter in großer Not war. Das Mädchen war nach dem biblischen Bericht von einem schlimmen Geist besessen, auch wenn nicht beschrieben wird, wie sich das äußerte. Das Leid der Mutter war so groß, dass sie hinter Jesus herlief, als er in ihre Gegend kam, sich vor ihm niederwarf und flehte: »Herr, hilf mir!« Da sie keine Jüdin war, sondern im Gebiet des heutigen Libanon wohnte, wies Jesus sie zunächst darauf hin, dass Gott ihn eigentlich nur zu den Juden gesandt hatte. Doch die Frau ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern drängte ihn, ihrer Tochter zu helfen. Wie es ausging, zeigt der Tagesspruch: Jesus lobte ihren Glauben, und ihre Tochter wurde geheilt.
An dieser Frau möchte ich mir ein Beispiel nehmen. Ob bei den Nöten meiner Kinder oder Enkel anscheinend niemand mehr helfen kann oder ob ich selbst nicht weiter weiß – Jesus Christus, der auferstandene Sohn Gottes, kann auch heute Auswege schaffen, auch wenn alle Umstände dagegen sprechen. So wünsche ich Ihnen und mir, auch bei langwierigen Problemen nicht im Beten nachzulassen. Allerdings erwartet Jesus Christus zu Recht, dass wir ihn nicht nur als Notnagel benutzen, sondern ihm in allen Bereichen unseres Lebens die Führung überlassen. Otto Willenbrecht