Wissen ist Macht. In der Bibel ist der Name oft so was wie eine Kurzbiografie. Das Kennen des Namens einer Person ist deshalb von besonderer Bedeutung. Am Anfang hat Gott dem Menschen nicht gleich seinen ganzen Namen mitgeteilt. Als der Mensch ihn danach fragt, entgegnet Gott: »Was fragst du mich nach meinem Namen? Er ist ja wunderbar!« (1. Mose 32,30). Das heißt doch: »Mensch, du kannst mich nicht begreifen!«
Erst später gab Gott sich dem Mose mit seinem Namen zu erkennen: »Ich bin, der ich bin« (2. Mose 3,16). Das kann man auch übersetzen mit: »Ich werde sein, der ich sein werde.« Und ich glaube, darum geht es. Dem Volk Israel wurde nicht ein Name mitgeteilt, den es wie ein Machtinstrument eintüten konnte, sondern Gott ist so, wie er sich den Israeliten im Kommenden zeigen wird, und wie sie ihn erleben werden. Und sie haben ihn erlebt! Im Krieg sagte er ihnen: »Ich bin euer Panier« (2. Mose 17,15). In Krankheit sagt er ihnen: »Ich bin euer Arzt« (2. Mose 15,26). In der Schwäche sagt er: »Ich bin deine Stärke« (2. Mose 15,2) und in der Sündennot: »Ich bin dein Heil.« Denn genau das heißt der Name Jesus: »Der HERR ist Heil.« Wie also war Gott für die Israeliten? So, wie sie ihn erlebt haben.
Roy Hession schreibt in seinem Buch »Wir möchten Jesus sehen« (mein Lieblingsbuch): »Ich bin« ist ein unvollständiger Satz - ihm fehlt das Objekt. Ich bin - was? Wie staunen wir, wenn wir im weiteren Studium unserer Bibel entdecken, dass Gott damit sagt: »Ich bin alles, was mein Volk braucht.« Der Name »Ich bin, der ich bin« ist wie ein Blankoscheck. Der Glaube kann darin einsetzen, was ER für dich sein soll - das, was jeder jeweils gerade braucht. Thomas Pommer