Die Menschheit ist unterernährt, denn wir leben in einer Welt des Hungers. Eigentlich ist es für die ganze zivilisierte Welt die größte Schande, wenn noch immer an Hunger gestorben wird. Denn einerseits gibt es eine so gewaltige Überproduktion an Nahrungsmitteln, dass man gar nicht weiß wohin damit. Woanders jedoch fehlt es am Lebensnotwendigsten, an einer Hand voll Reis.
Doch daneben gibt es in unserer Welt den unvorstellbaren Hunger der Wohlhabenden, Gesättigten oder »Bessergestellten«. Sie hungern nach Erlebnissen und Abwechslung; nach Frieden und Liebe. Sie hungern bei allem Wohlgenährtsein nach Leben. Sie leiden darunter, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt und dass Essen, Trinken und Unterhaltung noch kein erfülltes Leben garantieren.
Dieser Hunger sitzt tiefer, viel tiefer als man wahrhaben möchte. Manchmal äußert er sich und kommt zur Sprache als Hunger nach Frieden, nach Liebe und Geborgenheit. Besonders der moderne Wohlstandsmensch mit seinem klugen Kopf und seinen schaffenden Händen kennt diesen Hunger der Seele. Die, die eigentlich alles haben, leiden an Hunger danach, sich als Mensch angenommen und bejaht zu wissen.
Um diesen Hunger zu stillen, ist Jesus gekommen. Was Jesus gibt, ist viel mehr als Lebensmittel, ist das Mittel zum Leben. Nicht etwas zum Leben hat er für uns; sondern das Leben selbst! Das volle, reiche und ewige Leben in Gott. Jesus spricht: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, der wird nie mehr Durst haben.« Karl-Heinz Gries