Heute vor 75 Jahren wurde in Kopenhagen die weltweit erste Fußgängerampel in Betrieb genommen (in Deutschland folgte die erste vier Jahre später in Berlin-Tiergarten). Die berühmten Ampelmännchen gibt es allerdings erst seit 1965. Der Ost-Berliner Karl Peglau hatte den Vorschlag für die Neuerung eingereicht, die »Leitung des Fußgängerverkehrs durch zwei zweckmäßige Männchenschemen in der Signalmaske«, wie es so schön amtsdeutsch damals hieß.
Wenn wir beten und Gott um seine Führung bitten, kommt es vor, dass Gott - im Bild gesprochen - mit roten oder grünen Ampeln antwortet. Manchmal scheint er sich Zeit zu lassen, bis er etwas unternimmt. Aber was tun Sie, wenn Sie an der Ampel stehen? Sagen Sie: »Wie kann ich die Zeit überbrücken? Ich räume mal meine Handtasche auf ...« Natürlich nicht. Sie sind erwartungsvoll auf die Ampelanlage fixiert; es muss ja irgendwann weitergehen. Manchmal sagt Gott: »Warte!«, was dann auch kein Grund ist, die Sache mit dem Beten aufzugeben.
Gott antwortet sogar manchmal mit »Nein«. Nirgendwo hat er sich verpflichtet, zu allen Bitten »Ja, mach ich« zu sagen. Ein »Nein« vonseiten Gottes ist deshalb aber kein unerhört gebliebenes Gebet; auch »Nein« ist eine Antwort. Wenn meine Bitte nicht den Plänen Gottes entspricht, ist es das Beste, mich mit einem »Nein« zufriedenzugeben.
Gott hört ein aufrichtiges Gebet immer. Mal sagt er »Nein«, mal »Warte noch einen Moment«. Und oft sagt er freudig »Ja«. Erhörte Gebete motivieren uns, noch mehr zu beten ... Übrigens: Wie vielen Menschen mag die Fußgängerampel das Leben gerettet haben? Kann es sein, dass Gott Sie mit einem »Warte« oder »Nein« vor etwas bewahren will? Markus Wäsch