Klaus traf ganz überraschend nach längerer Zeit seinen Freund Dieter. Er wusste, jetzt geht es wieder mit den Diskussionen weiter. Aber dieses Mal ergriff Klaus sofort die Initiative: »Ach, so ein Zufall, dass wir uns sehen. Ganz zufällig erinnere ich mich an unser letztes Thema, das wir miteinander diskutierten. Du hattest mir erklärt, dass du nicht an irgendeinen Plan glaubst, sondern dass alles, was uns passiert, zufällig sei. Letztens musste ich daran denken, als ich eine Bergtour machte: Lieber Zufall, bringe mich wieder gut nach Hause. Und ich danke dir, lieber Zufall, dass mir nichts passiert ist. Ich bitte dich, lieber Zufall, dass ich die Arbeitsstelle bekomme, für die ich mich beworben habe. Und ich hoffe, lieber Zufall, dass ich in Zukunft möglichst lange gesund bleibe.« Beide mussten erst einmal lachen. Dann sagte Dieter zu ihm: »Weißt du, Klaus, ich muss wohl zugeben, dass ich falschgelegen habe. Man kann sich wohl kaum auf den Zufall verlassen.«
Finden Sie nicht auch, dass es eines großen Glaubens bedarf, um sich einfach dem Zufall zu überlassen? Steckt wirklich niemand dahinter? Ist es einfach ein wahlloses Durcheinander von Tatsachen, denen wir ausgeliefert sind?
In der Bibel stellt sich mir ein Gott vor, der alles in seiner Hand hält. Er ist eine denkende, emotionale und handelnde Persönlichkeit. Und dieser Gott hat den Menschen geschaffen, weil er mit ihm eine Beziehung haben möchte. Dieses Miteinander hat der Mensch durch seinen Egoismus zerstört. Aber Gott hat in seiner Liebe einen Ausweg geschenkt, der alles menschliche Denken übersteigt. Darum bin ich nicht wahllos irgendwelchen Zufällen ausgeliefert, sondern rechne mit der führenden Hand meines liebenden himmlischen Vaters. Waltraud Baumann