Im vergangenen Jahr gab es in unserer Firma eine besondere Feier. Unser Kellermeister wurde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Über 40 Jahre hatte er den technischen Bereich unserer Firma geleitet, hatte Weine probiert, Sekte kreiert und für deren Reinheit und guten Geschmack gesorgt. Jetzt stand er noch einmal im Mittelpunkt. Ein wenig stolz und auch ein bisschen wehmütig genoss er diesen besonderen Augenblick. – Als ich nach der Feier zurück in mein Büro ging, kam ich an einem Spiegel vorbei. Beim Hineinsehen wurde mir klar: In 8 Jahren bin ich derjenige, der in den Ruhestand verabschiedet wird. Gedanken stiegen in mir hoch: ›Während meines Arbeitslebens habe ich schon oft von der Zeit danach geträumt. Wenn ich in Rente bin, dann werde ich ...‹
Pläne zu machen und von der Zeit zu träumen, wenn kein Terminplan den Tagesablauf mehr bestimmt, ist etwas Herrliches. Wenn alles nach Plan läuft, werde ich noch einige Jahre Ruhestand genießen. Und dann ist es vorbei – dieses Leben hier. War’s das dann? Aus – Schluss – vorbei? Muss ich nicht versuchen, noch so viel wie möglich in dieses Leben reinzupacken, weil ... Ja, weil! Es ist noch nie jemand zurückgekommen, höre ich oft. – Das sehe ich, Gott sei Dank, anders! Denn einer kam zurück! Jesus, der Sohn Gottes, starb für uns. Er hat durch seinen Tod unsere Schuld vor Gott bezahlt. Damit wir Menschen wissen können, dass die Schuld wirklich getilgt ist, kam er wieder. Am dritten Tag stand er nach seiner Auferstehung wieder vor seinen Nachfolgern und begrüßte sie mit einem »Friede euch!«
Ich brauche mir keine Sorgen um meine Zukunft zu machen, weder vor noch nach meiner Rente, denn ich darf mich durch Jesus geborgen in Gott wissen, der mich hält – bis in alle Ewigkeit!
Bernd Grünewald