Mit großem Interesse las ich in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, dass die Erdoberfläche zu fast 71 Prozent mit Wasser bedeckt ist, dass aber die Meere nur 0,023 Prozent der Erdmasse ausmachen. Angesichts der großen Wasserfläche des Pazifischen Ozeans war ich erstaunt über diesen geringen Anteil.
Das veranlasste mich, die Maßangaben unseres Planeten einmal auf die Größe eines Globus von 30 cm Durchmesser umzurechnen. Die 11 000 Meter Tiefe des Marianengrabens ergeben auf diesen Maßstab übertragen nur 0,25 Millimeter. Die durchschnittliche Wassertiefe der Weltmeere von etwa 3800 Meter ergibt nur noch 0,09 Millimeter. Selbst die Achttausender des Himalaja würden nur 0,2 Millimeter über den Meeresspiegel ragen. Stellt man sich die Erde so verkleinert vor, wären die Ozeane nur ein dünner Wasserfilm von einem knappen Zehntel Millimeter. Trotz dieser im Vergleich zum Durchmesser sehr geringen Höhenunterschiede an der Oberfläche der Erdkugel sind die Ozeanbecken so exakt angelegt, dass die Verdunstungsfläche des Wassers groß genug ist, um das Land zu bewässern. Durch die Drehung der Erde, die Anordnung der Ozeanbecken in Nord-Süd-Richtung und die Gezeitenkräfte von Sonne und Mond entstehen Strömungen, die für einen Temperaturausgleich zwischen kalten und warmen Regionen sorgen.
Über die Entstehung der Weltmeere fand ich in dem oben erwähnten Artikel folgenden Satz: »Sie entstanden vermutlich, als wasserreiche Himmelskörper auf der jungen Erde einschlugen.« Mal im Ernst: Wie soll ich mir das vorstellen? Ist es da nicht viel einleuchtender, dem Schöpfungsbericht der Bibel zu glauben? Je mehr man bei der Erforschung der Entstehung des Kosmos und des Lebens Gott außer Acht lässt, umso verkrampfter klingen die daraus folgenden Erklärungen.
Günter Seibert