Lässt auch Sie der Anblick eines Regenbogens staunen? Doch sein prächtiges Farbenspiel zeigt sich nicht allzu oft. Nur wenn sich das Sonnenlicht in dunklen Regenwolken bricht. »Wenn ich Wolken über die Erde führe«, kündigte Gott an, »dann soll der Bogen in den Wolken erscheinen - und ich werde ihn ansehen« (1. Mose 9,16). Auch jede Kummerwolke, die über uns hinwegzieht, wird letztlich von Gott herbeigeführt! Wir dürfen sicher sein: Gerade in eingetrübten Stunden möchte Gott uns ein Stück seiner Herrlichkeit sichtbar werden lassen! Aber das ist nicht alles. Gott lässt den Regenbogen nicht nur unseretwegen erscheinen. Er selbst will ihn dann betrachten. Er will gedenken. Er erinnert sich an seinen Bund. Ist das nicht bemerkenswert?
Das dichteste Gewölk braute sich über Golgatha zusammen. Aber in diesem Dunkel entfaltete Gott schließlich seine größte Herrlichkeit. In Jesus brach sich das gleißende Licht der Unbestechlichkeit Gottes und wurde zu dem schönsten Bogen der Gnade. In Jesus zeigt sich das ganze Spektrum der Liebe Gottes. Sein unzugängliches Licht wurde für uns also zu einem Regenbogen der Güte und Geduld. Dort wird dem Glaubenden Gottes Herrlichkeit am deutlichsten offenbar.
Gott legte am Kreuz seinen »Bogen« auf Jesus an. Er wurde förmlich zur Zielscheibe seines Zorns (Hiob 16,12). »Der Herr hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit« (Jesaja 53,6). Doch dann hat der gerechte Richter seinen »Kriegsbogen« aus der Hand gelegt und in den Himmel gehängt. Nun spannt er sich wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde.
Andreas Fett