Im berühmten Hyde Park in London gibt es am nordöstlichen Ende einen Versammlungsplatz, die bekannte Speakers’ Corner (»Ecke der Redner«). Durch einen Parlamentsbeschluss vom 27. Juni 1872 darf hier jeder ohne Anmeldung einen Vortrag zu einem beliebigen Thema halten und auf diesem Weg die Vorbeigehenden um sich versammeln.
Dort hielt einmal ein überzeugter Marxist einen engagierten Vortrag. Er zeigte auf einen ärmlich gekleideten Mann neben sich und rief: »Der Marxismus kann diesen Mann in neue Kleider stecken!« Ein Christ unter den Zuhörern unterbrach ihn und rief laut: »Jesus dagegen kann in diese alten Kleider einen neuen Menschen stecken!«
Heute wissen wir, dass der Marxismus in seinem Versuch, die Menschen zu beglücken, gescheitert ist, ebenso wie der Humanismus und auch der Materialismus und der Kapitalismus; sie bringen höchstens Scheinblüten hervor, für die spätere Generationen teuer bezahlen müssen. Einer Ideologie oder Religion zuzustimmen, kann jemanden vielleicht äußerlich oder im Verhalten etwas verändern, doch ohne ein gewisses Maß an Disziplin wird dahinter früher oder später wieder der alte verdorbene Kern zum Vorschein kommen.
Das Christentum, so wie es die Bibel lehrt, verspricht uns kein goldenes Zeitalter in diesem Leben, dafür aber die ewige Seligkeit, zu der wir eigentlich berufen sind. Und wenn Gott unser Herz verändert, werden wir auch hier schon etwas von dem Segen und Frieden spüren, den Gott den Gläubigen schenken will. Dann werden diese »neuen Menschen« durch den Gehorsam den Geboten Gottes gegenüber auch hier schon viele alte Kleider ablegen und in »neuen Kleidern« umhergehen können. Das heißt, man wird es sehen, dass sie den Frieden Gottes und seine Sanftmut ausstrahlen.
Thomas Kröckertskothen