Jeder Krieg hinterlässt seine Spuren, aber eine der schlimmsten Erfindungen sind wohl die Minen, mit denen ganze Landstriche verseucht worden sind. So geschehen auch im Kosovo, als sich die Serben nach längerem Wüten und Toben endlich, veranlasst durch Natoangriffe und Verhandlungen, von dort zurückgezogen haben. Hinterlassen haben sie durchschnittlich 6 Minen auf jedem der 10.887 Quadratkilometer des Landes – ein schreckliches Potential, das auch nach Beendigung des Balkankrieges noch über Jahrzehnte hinweg seine Opfer fordern wird.
Etwa 853 verschiedene Minen sind z. Zt. bekannt. Hinter manchen verbirgt sich eine unvorstellbar grausame Logik, wie etwa bei den Typen, die ihre Opfer nicht töten, sondern »nur« schwer verwunden sollen, damit durch die Schreie der Verwundeten ihre Kameraden demoralisiert und Bergungskräfte gebunden werden. Unkalkulierbar sind die Gefahren und Kosten, um das Land durch Räumungskommandos von den Minen wieder zu befreien, und zwar so, dass möglichst wenig zerstört wird.
Warum sind Menschen so grausam? Woher kommt dieser tödliche Hass und diese Berechnung, die auf langfristige Zerstörung von Lebensraum abzielt? Es ist wie ein seit Beginn der Menschheit die ganze Erde bedeckender Schwelbrand, der jederzeit wieder irgendwo hoch aufflackern und Leben vernichten kann. Der Brandherd dieses Feuers liegt im Garten Eden, als es dem Teufel gelang, über Eva und Adam das Böse in diese Welt hineinzubringen.
Aber Gott hat ein Räumungskommando in Gang gesetzt. Es begann vor 2000 Jahren, als er seinen Sohn sandte, um die Sünde der Welt auf sich zu nehmen und am Kreuz für uns Menschen zu sterben.
Joachim Pletsch