Menschen, die etwas im Leben erreicht haben, sind Menschen, die sich mit Disziplin und Hingabe einem Ziel verschrieben haben. Mike Singletary, bekannter American-Football-Spieler, studierte die Videoaufzeichnungen seiner Gegner bis er jede ihrer Körpertäuschung kannte. Manche Szenen schaute er sich 50-60 Mal an. Man sagt, er kannte ihre gewöhnlichen Laufwege und las ihre Gedanken der jeweiligen Körperhaltung ab. Von Dylan Thomas ist bekannt, dass er über 200 handgeschriebene Versionen seines Gedichts »Fern Hill« anfertigte, bevor er sich für eine Fassung entschied. Leonardo da Vinci soll eine Hand 1000 Mal gezeichnet haben, bevor sie das von ihm Beabsichtigte ausdrückte.
Das Buch der Sprüche ist voller kurzer prägnanter Anweisungen fürs Leben. Die obigen Verse sind einem Abschnitt entnommen, in dem ein Vater zu seinem Sohn spricht. Er wusste um die Wichtigkeit, Ziele zu haben und sich nicht ablenken zu lassen von dem, was das Auge fesselt. Heute hätte er seinem Sohn vielleicht gesagt: »Durchstöbere nicht ziellos die Fernsehprogramme« oder »surfe nicht planlos im Internet«. Mit geordneten Wegen könnte er einen ordentlich geplanten Tagesablauf meinen, im Gegensatz zu einem bloßen »in den Tag hinein leben«, nur so nach Lust und Laune. Für Menschen, die viel freie Zeit zur Verfügung haben, gilt: »Gib acht auf die Bahn deines Fußes.« Ein Leben nach dem Lustprinzip birgt Gefahren. Dietrich Bonhoeffer sagt: »Wenn wir uns unter dem Zugriff der Lust befinden, verblasst die Realität Gottes.« Gott will in jedem Augenblick unseres Lebens ernst genommen werden. Wer seine Tagespläne mit ihm gestaltet, wird seine Zeit nicht vertrödeln, sondern etwas erreichen.
Andreas Burghardt