Finale im 100m-Sprint: 8 Läufer knieen in den Startblöcken. »Auf die Plätze! Fertig!«, und dann ertönt der Schuss. Der Läufer auf Bahn 7 liegt nach 40 Metern an der Spitze. Plötzlich ruft ihn jemand: »Uwe, ich bin auch da!« Er traut seinen Ohren kaum - Mensch, da steht ja Hannes! Den hatte er schon lange nicht mehr gesehen. »Ich sage ihm schnell ‘Hallo’!«, denkt er. Nach der Begrüßung fühlt er sich allein auf seiner Bahn. Irgendwie waren die anderen schon weiter ... Zugegeben, eine etwas alberne Geschichte, aber sie soll uns zum Nachdenken bringen. Jeder von uns hat, bildlich gesprochen, irgendwann zu Beginn seines Lebens in den Startlöchern gesessen und befindet sich seitdem auf einer Laufbahn. Welches Ziel haben wir eigentlich dabei? »Geboren, um zu sterben!« - also, was soll’s? Am besten »Augen auf« und alles mitnehmen, was sich anbietet. Der Weg ist doch zugleich das Ziel, also wollen wir nichts verpassen.
Paulus sieht das anders. Er lernte Jesus Christus, den Sohn Gottes, kennen. Dieser Jesus gab ihm die einzige sinnvolle Zielrichtung: Ein Leben in Gemeinschaft mit Gott, dem Schöpfer. Dieses Leben nach Gottes guten Maßstäben vergleicht er mit einem sportlichen Wettkampf, für den es einen Siegeskranz gibt. Auf diese unvergängliche Trophäe konzentrierte sich Paulus ohne Kompromisse.
Christsein ist nicht nur eine religiöse Randverzierung unseres Lebens. Es geht um ein klar abgestecktes Ziel. Jesus bietet uns das auch heute noch an. Schon viele Menschen vertrauten ihr Leben ihm an und wurden beschenkt mit Kraft, Trost und hilfreicher Korrektur. Klaus-Dieter Zimmermann