Vor hundert Jahren lachten noch viel mehr Leute als heutzutage über Zauberei und magische Kräfte. Heute, wo den Leuten der Glaube an Gott fast ganz abhanden gekommen ist, haben Esoterik und Spiritismus Hochkonjunktur. Viele Menschen haben schon als Schüler einschlägige Erfahrungen mit Geisterbeschwörungen gemacht. Es ist, wie Emmanuel Geibel sagt: »Glaube, dem die Tür versagt, steigt als Aberglaub' durchs Fenster. Wenn die Gottheit ihr verjagt, kommen die Gespenster.«
Unser Tagesvers spricht von dem heidnischen König Balak, der erkennt, dass mit »normalen« Waffen gegen das heranziehende Volk Israel nichts auszurichten war. Eine höhere Macht aus der unsichtbaren Welt musste hinter dem Volk stehen. Deshalb hatte er beschlossen, es auf dieser Ebene zu bekämpfen.
Er schickte Boten zu Bileam, einem Mann, von dem er glaubte, dass er Zugang zu diesen übernatürlichen Mächten hatte. Er sollte das Volk Israel mit einem Fluch belegen, so dass es besiegbar wurde.
Das Volk Israel ahnte von diesen Vorgängen überhaupt nichts. Es hatte aber den besten Schutz, den man nur haben kann, auf seiner Seite: den lebendigen Gott, den Schöpfer der sichtbaren und unsichtbaren Welt.
Auch wir ahnen nicht, was sich in der unsichtbaren Welt um uns herum alles abspielt, aber wir dürfen wissen: Was immer dort passieren mag, Gott weiß es und seine Augen durchlaufen die ganze Erde (auch den Herrschaftsbereich des Teufels), um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist (2. Chronik 16,9).
Günter Seibert