Auf der Insel Kreta soll der Sage nach ein schreckliches Untier gelebt haben, das am liebsten Menschenfleisch aß. Der König ließ für das Ungeheuer ein so verwirrendes Labyrinth bauen, dass es nie den Ausweg finden konnte. Der sagenhafte Held Theseus wollte das schreckliche Tier trotzdem erlegen, musste es dafür aber erst in seinem Labyrinth aufsuchen. Damit er wieder herausfinden könnte, gab die Königstochter Ariadne ihm ein dickes Wollknäuel. Er befestigte den Anfang des Fadens oben an der Tür und ließ beim Hinabsteigen den Wollfaden durch die Hände laufen. Der Faden zeigte ihm nach getaner Arbeit den Weg zurück zum Ausgang.
Für viele Menschen gleicht das Leben einem unentrinnbaren Labyrinth, in dem sie ab und zu gern einen Führer hätten, dem sie folgen können. Manche wissen auch, dass die Christen ihnen die Bibel als »Leitfaden« anbieten. Sie haben auch schon manches darüber gehört. Was sie aber abhält, sich auf diesen Wegweiser einzulassen, ist meistens die Angst, dann nicht mehr selbstbestimmt leben zu können, sondern die Leitung dauerhaft in die Hand eines anderen legen zu müssen. Wenn sie doch nur zwei Dinge wüssten, würden sie sich sicher anders entscheiden:
1. Sie werden mit vielen Schwierigkeiten nie allein fertig, und vor allem werden sie den »richtigen« Ausgang allein nie finden, den, der zum Himmel führt, und
2. ist die Bibel das Buch, das uns als Lebens- und Sterbehilfe von dem Gott gegeben wurde, der das allergrößte Interesse daran hat, uns zu segnen und uns froh zu machen. Ihm stehen außerdem alle Hilfsquellen zur Verfügung, und er weiß genau, was jeder Einzelne wirklich braucht.
Hermann Grabe