Die Liebe zu Kindern ist irgendwie anders als zum Ehepartner. Die Liebe zu Kindern ist selbstlos, uneigennützig, total hingegeben. Sie überwindet Trotzphasen, schlaflose Nächte und Schulängste. Wir stehen immer auf, wenn sie weinen, wir trösten, helfen, sind einfühlsam und barmherzig. Nichts, gar nichts an Gutem würden wir ihnen vorenthalten, weil wir lieben. Und wenn sie Wege gehen, von denen wir wissen, dass sie schädlich sind, warten wir jeden Abend bis in die Nacht hinein, um unsere Kinder noch zu begrüßen. Wie geben sie nicht auf, gerade dann nicht, wenn sie uns den Rücken zukehren.
Gottes Liebe ist noch viel größer, und unsere Liebe als Vater oder Mutter ist nur ein schwaches Abbild seiner göttlichen Liebe. Niemals würde Gott uns loslassen, einfach laufen lassen, aufgeben! Gott kann warten, wenn seine Kinder ihm den Rücken kehren, nicht antworten, nicht zurückrufen, nicht reagieren. Er wartet lange, bis wir endlich zurückkommen! Gott geht dem Verlorenen nach, bis er es findet. Bis wir endlich sagen: Es tut mir leid! - Aber er wartet schon lange, voller Geduld, voller Liebe!
Gott lässt seine Menschen manchmal Wege gehen, die schmerzhaft sind, damit wir endlich verstehen, wie gut und weise und segensreich seine Anordnungen sind. Manchmal hört Gott nur schweigend zu, weil er uns schon alles gesagt hat. Es schmerzt Gott, wenn wir meinen, es besser zu wissen als er. Alle seine Gedanken mit uns Menschen sind Liebe. Er überwindet in seiner Liebe unseren Hass, unsere Gleichgültigkeit, unsere Ignoranz ihm gegenüber. Wie macht er das? Indem er alles investiert, wirklich alles, damit wir endlich verstehen, wie sein Herz ist: Er opferte seinen einzigen, geliebten Sohn, Jesus Christus, damit wir endlich zu ihm kommen! Peter Lüling