Als wissenschaftlicher Laie hat man es nicht so einfach. Man hört viele Aussagen über die Entstehung der Welt, das Alter der Erde, die Entwicklung des Menschen. Es werden kühne Zeiten und Zeiträume vertreten. Logische Animationsfilme und Abbildungen zeigen in nachvollziehbarer Weise, wie alles gewesen sein muss. Was tut der Laie? Er glaubt, was ihm gesagt wird.
Ein Problem ist, dass wir Laien denken, wenn ein Wissenschaftler über die Dinge der Vorzeit redet, dann muss es stimmen. Er weiß ja, wovon er spricht. Aber da ja niemand von uns vor so langer Zeit anwesend war, sind das, was uns vermittelt wird, erst mal Überlegungen, Folgerungen, Interpretationen von Fakten. Es sind nicht die Fakten selbst. Ich möchte als Laie nicht so tun, als wollte ich wissenschaftliches Arbeiten infrage stellen. Aber müssten Wissenschaftler, die den Ursprung der Erde und des Lebens ergründen wollen, nicht so reden: »Wir haben die und die Fakten beobachtet. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie alles gewesen sein könnte. Wir haben versucht, eine Deutung zu finden. Alles aber nur mit Vorbehalt. Vielleicht irren wir. Da niemand dabei war, kann man das nie mit letzter Sicherheit sagen.« Das fände ich ehrlicher.
Ich möchte gern selber denken und nicht nur etwas wiederkäuen. Ich möchte auch logisch denken. Der Gedanke an eine zufällige, planlose Entstehung einer komplexen Welt ist für mich nicht logisch. Für mich ist Folgendes schlüssiger: Jemand hat geplant, geordnet, hervorgebracht, Ideen verwirklicht. Er hatte die Kraft und Energie, es durchzusetzen. Und er hat die Möglichkeit, eines der größten Wunder zu vollbringen: Leben in tote Materie zu geben. Ein Urheber, z. B. Gott, ist für mich logischer als Zufall. Manfred Herbst