Nachdem die Oma sich ihr ganzes Geld am Automaten hatte auszahlen lassen und es sorgfältig nachgezählt hatte, schob sie es schließlich wieder zum Einzahlen über den Schalter mit den Worten: »Ich wollte nur mal sehen, ob noch alles da ist ...«
Wir lachen über so ein naives Verhalten, aber dass erspartes Geld auf der Bank nicht verschwindet, ja sogar durch Zinsen noch zunimmt, haben wir als Kinder erst lernen müssen. Dazu wurde 1924 für den 31. Oktober der Weltspartag ins Leben gerufen. An diesem Tag soll Kindern beigebracht werden, ihr Taschengeld nicht nur für Süßigkeiten auszugeben, sondern auf ihrem Bankkonto zu sparen, um sich später einmal größere Wünsche erfüllen zu können. Sie müssen lernen, dass sich Sparen lohnt, auch wenn es dem natürlichen Bedürfnis widerspricht, Geld zum sofortigen Genuss auszugeben. Wenn die kleinen Sparer ihr Sparschwein dem netten Herrn in Anzug und Krawatte hinter dem Schalter gereicht haben und der den genauen Münzbetrag ermittelt und dem Konto gutgeschrieben hat, bekommen Kinder deswegen heute eine kleine Belohnung. So lernen sie, dass Sparen eine nützliche Sache und dass ihr Geld auf der Bank gut aufgehoben ist.
In Zeiten von internationalen Finanz- und Bankenkrisen wird aber deutlich, dass selbst die Spareinlagen bei der Bank keinen dauerhaften Wert darstellen. Das war schon zur Zeit der Bibel der Fall. Deswegen sagt Jesus seinen Jüngern, dass sie sich Schätze im Himmel sammeln sollen, die nicht hinfällig werden können. Auch als Erwachsene müssen wir lernen, darauf zu vertrauen, dass das, was wir für Gott investieren, nicht verloren ist. Wir werden es sogar verzinst zurückbekommen! Gerhard Kautz