Im Zug komme ich mit einer Mitreisenden ins Gespräch über den christlichen Glauben. Sie hat sich noch für keinen Weg entschieden. Sie schwärmt von einer ihr bekannten Hinduistin, die sehr freundlich und tolerant sei und viel Gutes tue. Dem Buddhismus kann sie auch vieles abgewinnen. Früher ist sie einmal konfirmiert worden, sodass in ihrem Weltbild auch noch ein paar christliche Gedanken zu spüren sind. Aber was ich auch ins Feld führe, ihr Vorrat an Gegenargumenten ist schier unerschöpflich.
Würde ich bei diesem Hintergrund biblische Aussagen favorisieren, wären mir tausend Einwände gewiss. Wie gut, dass wir als Christen in solchen Situationen mit der Hilfe des Heiligen Geistes rechnen können, der uns das rechte Wort zur rechten Zeit schenkt. Ich hatte wohl Weisheit von oben nötig. Und so erklärte ich der redegewandten Frau:
»Schauen Sie, ich habe in der Kindheit während des Krieges viele schlimme Dinge sehen und auch erleben müssen. Heute geht es mir gut. Ich bin gesund und kann vieles unternehmen. So bin ich jetzt unterwegs zu einer Vortragsreise. Ich habe nichts, worüber ich klagen müsste. Irgendwann aber werde ich sterben, und dann möchte ich auch, dass es mir weiterhin gutgeht. Den Ort des Guten nennen wir Christen den Himmel, den Ort des Schlimmen Hölle. Es ist mein Ziel, den schönen Ort einmal zu erreichen. Meine Frage ist nun: Wer kann mir garantieren, dass ich dort sicher ankomme? Außer Jesus habe ich niemanden gefunden, der mir ein solches Versprechen schon jetzt gibt.«
Nachdenklich geworden, hat sie nun keine Einwände mehr. Werner Gitt