Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Markus 13,31
Kein Ereignis hat so viele neue Wörter in unsere Sprache gespült wie die Corona-Pandemie. Im Jahr 2020 sammelten Sprachforscher des Leibnitzinstituts für Deutsche Sprache in diesem Zusammenhang über 1000 Neuschöpfungen. Von »Herdenimmunität«, »Maskenpflicht«, »Abstandsregel«, »Fußgruß«, »Spuckscheibe« oder »Klopapierhysterie« sprach vor der Pandemie niemand. Außer neuen Substantiven haben sich auch bislang unbekannte Adjektive in unseren Alltag geschlichen, z. B. »coronasicher«, »pandemiemüde«, »maskenfrei« oder »systemrelevant«. Wir haben gelernt, was» vulnerable Gruppen« sind, und selbst Mathemuffel wissen heute, was »exponenzielles Wachstum« bedeutet. Corona hat für besonders viele Anglizismen gesorgt: »Shutdown«, »Social Distancing«, »Superspreader«, »Onlineklausur«, »Hotspotstrategie« oder »Homeofficegesetz« sind in aller Munde. Seit letztem Jahr sprechen wir von harten, weichen, lokalen oder Teil-»Lockdowns«, hybridem Schulunterricht und einer neuen Normalität. Wir verurteilen »Maskenverweigerer« und »Impfgegner«, identifizieren »Kontaktpersonen«, halten die »Nies-Etikette« ein und Kinder lernen bereits im Kindergarten, was die »AHA-Regel« bedeutet. Das alles zeigt uns: Sprache ist einem ständigem Wandel unterworfen.
Die Bibel, dieses alte Buch, ist hingegen zeitlos, selbst wenn in den Übersetzungen veraltetes Vokabular durch moderne Alltagssprache ersetzt wurde. Sie enthält Berichte, die überraschend aktuell sind, gibt immer geltende Ratschläge, spricht direkt in das Zeitgeschehen und zieht den Bogen vom Beginn des Lebens bis in die ferne Zukunft. Wenn viele der neuen Corona-Worte schon längst wieder vergessen sein werden, werden die Worte der Bibel nichts von ihrer Bedeutung verloren haben.
Daniela Bernhard