Lange war es sehr trocken in Israel. Der Wasserpegel im See Genezareth ging immer weiter runter. Es wurde fast kritisch. Aber in den letzten Wochen hat es sehr viel geregnet und auf dem Hermon liegt diese Tage bis 2,50 m Schnee. Die Pisten sind für den Wintersport freigegeben, und langsam füllt sich der See wieder. Zwar ist noch immer nicht genug Wasser da, aber die Verhältnisse haben sich in jenem Jahr gebessert.
Wie schön ist es am Fuß des Hermon zu stehen und das Wasser des Jordan zu sehen, das sprudelnd hinab fließt. Oft machten wir dort Spaziergänge. Das Wasser fließt weiter und gelangt in den See Genezareth: in einen See voller Fische. In den Evangelien wird das öfter erwähnt. Aber das Wasser fließt weiter: Tiefer und tiefer geht es, und dann erreicht es das Tote Meer. In diesem Salzmeer gibt es kaum Leben. Fische existieren dort nicht. Das Salz und die Mineralien haben zwar einen hohen Materialwert, vom schönen sprudelnden Wasser ist jedoch wenig übrig geblieben.
Der Jordan erinnert mich an unser Leben als Menschen. Sprudelnd fängt es an: lebendig und fröhlich, wie bei einem Kind. Aber es fließt weiter. Beim See Genezareth ist die Blüte des Lebens erreicht. Doch unaufhaltsam geht es weiter bis … in den Tod. Kein Entrinnen!
Kein Entrinnen? Doch! Was die Natur nicht vermag, hat Jesus Christus zustande gebracht. Er bietet uns neues Leben an, das in der Ewigkeit fortdauern wird. Es ist wie eine Quelle, die ins ewige Leben quillt, wie uns der Tagesspruch sagt. Es ist eine Fülle des Lebens, die heute schon anfängt und bis in Ewigkeit bleibt, auch wenn unser Leib den Tod erleiden muss. Wim Hoddenbagh