Schlaflose Nächte liegen hinter Herbert. Heute ist um 16.00 Uhr der Arzttermin. Das Ergebnis der Gewebeprobe soll bis dahin beim Internisten vorliegen. Die besorgten Blicke des Facharztes sind Herbert nicht entgangen. »Krebs« ist die Diagnose, vor der er Angst hat. Er fühlt sich bedroht und hilflos. Die Krankheit gilt als heimtückisch, bösartig und oft noch unbesiegbar. Normalerweise teilen sich die Zellen, die kleinsten Bausteine im menschlichen Organismus, nach festen Regeln. Die Zellteilung gewährleistet, dass sich die meisten Organe im Laufe des Lebens rund 30-mal gleichsam von Grund auf erneuern. Dadurch bleiben sie gesund und leistungsfähig. Eine »bösartige« Krebszelle greift mit langen Zellausläufen nach den gesunden Bausteinen des Gewebes und zerstört sie.
Herbert will in den Tagen der Ungewissheit von einem Christen wissen: »Die Fragen nach Gott und was nach dem Tod kommt, stellt man doch gewiss besser in gesunden Tagen?« »Richtig ist, dass Gott uns durch seine Güte zur Umkehr leiten will. Aber auch durch schwere Wege klopft Gott bei uns an«, meint der Kollege. Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat ewiges Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm (Johannes 3,36).
Der Internist hat für Herbert eine gute Nachricht: Die Gewebsproben haben die Verdachtsdiagnose »Krebs« nicht bestätigt! Wird die Güte Gottes Herbert zur Umkehr leiten? Detlef Kranzmann