Denn »alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.«
1. Petrus 1,24
Wie schon so oft greift die Hand am Morgen fast automatisch nach dem Handy und entsperrt es. Meine Augen überfliegen den Startbildschirm. Keine neuen WhatsApps - schade. Noch ein Klick auf die Nachrichten-App: Schon wieder eine neue Schlagzeile über amerikanische Politik. Dann eine Nachricht über einen Autounfall in Österreich. Schrecklich. Und irgendein Schauspieler ist auch gestorben, mit 50 Jahren. Schade. Zwischendurch Werbung: Eine strahlend schöne Frau lacht mich in ihrer neuen Bluse an. Als ich fünf Minuten später mein Handy zuklappe, macht sich ein frustrierendes Gefühl von Leere in mir breit. Was von den gerade gewonnenen Eindrücken war wirklich relevant für den vor mir liegenden Tag? Welche unwichtigen Wünsche wurden geweckt? Was nutzte mir dieser kurze Ausflug in die virtuelle Welt - und die 87 anderen, die ich statistisch gesehen heute noch unternehmen werde?
Wie anders sieht mein Tagesstart aus, wenn ich zuerst die Bibel aufschlage. Zugegeben: Es braucht Selbstdisziplin, die schwarzen Buchstaben den bunten Pixeln auf dem Bildschirm vorzuziehen. Doch die Worte, die ich dort lese, sind wirklich bedeutsam für mein Leben. Denn dahinter steht Gott, der durch sein Wort persönlich zu mir spricht. Manchmal trifft mich ein Wort wie ein Stromschlag, und ich merke: Das war genau für mich gemeint! Manchmal ist das Gelesene nicht leicht zu verstehen, und ich mache keine besondere Entdeckung. Aber nie gibt es danach dieses Gefühl von Leere und Enttäuschung. Belebung für die Seele, Ermutigung für den Tag, verlässliche Auskunft über Gott - das gibt es nur in diesem alten, so oft vernachlässigten Buch. Wäre es nicht eine gute Idee, die Bibel neben das Bett zu legen und sie bewusst jeden Morgen vor allen anderen Medien zu lesen?
Elisabeth Weise